Die diesjährige Working Week der FIG wurde von den finnischen Kollegen vom 29. Mai bis 2. Juni in Helsinki durchgeführt. Das übergeordnete Thema war "Surveying the world of tomorrow – From digitalisation to augmented reality". Die Working Week bestand aus 3 Tagen Konferenz, vorgängigen Workshops und Symposien, und der zweiteiligen Generalversammlung jeweils vor und nach dem Konferenzteil. Die Schweizer Delegation umfasste 11 Personen, darunter die geosuisse-Co-Präsidentin Petra Hellemann.
Während den drei Konferenztagen mit 1350 Teilnehmern aus 90 Ländern wurden 412 Papers in 57 technischen Sessionen präsentiert. Weitere 7 "inspirational sessions" haben Themen aufgegriffen wie Blockchain, Point Clouds, Big Data, Dynamisierung der Referenzrahmen, BIM, 3D und andere disruptive Technologien, die die National Mapping and Cadastral Agencies (NMCAs), aber auch den Privatsektor in ihren traditionellen Rollen in Frage stellen könnten. Das Thema Kataster und Grundeigentum wurde prominent diskutiert, und es kann aus Schweizer Sicht feststellt werden, dass der auf Interlis basierender Ansatz für die Datenmodellierung und -austausch international je länger je mehr auf Interesse stösst.
Die wichtigsten Geschäfte der Generalversammlung betrafen eine Statutenänderung und die Wahl des Ortes für die Durchführung der FIG-Working Week 2021. Die Statutenänderung wurde auf Antrag der deutschen Kollegen eingebracht, welche vorschlägt, dass die bisherige Bestimmung von maximal zwei 4-jährigen Amtsperioden im FIG-Council angepasst wird. Dem Antrag wurde mit 49:37 Stimmen stattgegeben. Demnach ist eine Person nun nach zwei geleisteten Amtsperioden als Vizepräsident neu als Präsident für eine dritte Amtsperiode wählbar.
Bei der Wahl für die Durchführung der Working Week 2021 hat sich Accra, Ghana mit 47 zu 39 Stimmen gegen Krakow, Polen durchgesetzt. Den Ausschlag für diesen Entscheid gab wahrscheinlich die Kontinentalverteilung, da bisher viele FIG-Veranstaltungen in Europa durchgeführt wurden.
In der Generalversammlung wurde auch das Thema der Anpassung der internen FIG-Kommissionstrukturen diskutiert. Die dafür eingesetzte Task Force wurde Anfang Jahr geschlossen, doch haben sich mehrere Mitgliedsverbände für die Fortsetzung der Arbeiten ausgesprochen.
Aus Schweizer Sicht darf sicher die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Daniel Steudler als Highlight bezeichnet werden.
Das Fazit dieser FIG-Working Week 2017 ist sehr gut. Die Schweiz war auf allen Ebenen sehr gut repräsentiert, und es hat sich einmal mehr gezeigt, dass man nur lernen kann, wenn man andere Berufskollegen trifft, mit ihnen diskutieren und sich vergleichen kann.
Daniel Steudler
Bild: Petra Hellemann (geosuisse-Präsidentin), Daniel Steudler, Chryssy Potsiou (FIG-Präsidentin). |